Hamburg - Im Rahmen unserer Berichterstattung über das Krankheitsbild “selektive Amnesie” sprechen wir heute mit Olaf S. aus Hamburg. Olaf ist 65 Jahre alt, der studierte Fachanwalt für Arbeitsrecht arbeitet mittlerweile im Regierungsumfeld und wirkt munter und gesund. Was man nicht ahnt ist, dass er an einer speziellen Form von Gedächtnisverlust leidet, über die er hier berichtet.
Im Gespräch
S.: Mein Name ist Olaf, ich bin 65 Jahre alt, geboren in Osnabrück, aber nun schon seit meiner Studienzeit in Hamburg zu Hause und ich leide seit ich zurückdenken kann an einer speziellen Ausprägung von Amnesie.
S.: Bei mir ist es so, dass ich mich lediglich an bestimmte Arten von Situationen nicht erinnern kann, nämlich Treffen bei denen über hohe Geldsummen gesprochen wird! Ansonsten ist mit meinem Gedächtnis alles in Ordnung. Selbst aus Details aus meiner Kindheit und Jugend kann ich mich noch erinnern!
S.: Nun diese Art von Treffen finden in meinem Berufsfeld ziemlich häufig statt! Ich treffe mich mit Vertretern aus der Wirtschaft und dem Finanzwesen und auf einmal ist alles weg und gerade weil mein Gedächtnis ansonsten in Ordnung ist, glaubt mir dann niemand und stattdessen wir mir vorgeworfen Absprachen zu vertuschen, um mich der Aufsicht der Kontrollgremien zu entziehen.
S.: Im privaten Bereich ist alles in Ordnung, aber beruflich hätte mich ein bestimmter Vorfall in diesem Zusammenhang beinahe meine Beförderung gekostet. Es ging dabei um ein Treffen über 47 Millionen Euro, bei dem ich mich beim besten Willen nicht an Details erinnern kann. Gerade weil es um so viel Geld ging, kann ich mich nicht erinnern.
S.: Nein, aber ich habe mich tatsächlich bereits mit Jeff vernetzt und wir planen eine Selbsthilfegruppe zu starten in denen sich weitere Betroffene melden können.
S.: Wer sind Sie und was machen Sie in meinem Haus?