Mainkofen / Landsberg am Lech - Nachdem gestern ein Insasse einer psychiatrischen Einrichtung beim begleiteten Freigang zwecks Kinobesuch flüchten konnte und die kleine Gemeinde Mainkofen in Niederbayern in Atem hielt kann Entwarnung gegeben werden! Der Mann ist mittlerweile wieder in Polizeigewahrsam und kann nach bisherigen Erkenntnissen während seines Umtriebs niemand weiteren verletzt. Der gebürtige Somalier hatte im Jahr 2022 einen Mitbewohner im Obdachlosenheim mit 111 Messerstichen ermordet und seinen Kopf abgetrennt. Daraufhin ist er eingewiesen worden, offenbar unter laschen Auflagen mit beaufsichtigen Kinobesuchen, welche er für seine Flucht zu nutzen wusste.

Knapp 200 Kilometer weiter in Landsberg am Lech macht ein Mann fleißig Notizen. Alfons Schuhbeck, 75 Jahre alt und bekannter Fernseh-Koch, verbüßt zur Zeit in der JVA seine Strafe wegen Steuerhinterziehung und Insolvenzverschleppung. Zunächst wurde er wegen der Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe verurteilt, dann kamen weitere Vorwürfe des Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Maßnahmen-Hilfen zum Vorschein, weshalb er alle seine Privilegien entzogen bekommen hat.

Auf genau diese Privilegien konnte der Somalier mit Kopf, Mursal Mohamed Seid, aber gebrauch machen. Schuhbeck kombiniert den Ansatz seines Mitkriminellen aus Mainkofen mit seinen eigenen Talenten aus der kulinarischen Branche. In Zusammenarbeit mit dem Personal der JVA ist er nun als Gefängniskoch engagiert und kredenzt sowohl Aufsehern als auch Insassen ein innovatives Menü auf Basis frischer, lokaler und saisonaler Zutaten. Neben “Kopfsülze” und “Darmspaghetti” stehen nun auch “Langschwein-Medallions” auf dem Speiseplan!

Die Maßnahme kommt gut an und zeigt den Erfolg progressiver Ansätze im Justizvollzug! Nicht nur seien die Gefängniskassen durch die Verwendung vorhandener Zutaten entlastet, bei vielen Häftlingen kommt der neue Küchenchef auch kulinarisch gut an. So sagte Hanno Lecktor dem Bienen Kurier: “Die Gerichte, die Herr Schuhbeck neuerdings zubereitet treffen ganz meinen Geschmack! Ich freue mich, dass er jetzt kocht und ich nicht sein Zellengenosse bin.”

Lecktor konnte mit den bisherigen Speisen nichts anfangen, sagt er uns, als die Glocke der Kantine klingelt und das Abendessen einläutet. “Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe gleich einen alten Freund da zum Essen!”

Bei solch glorreichem Feedback ist davon auszugehen, dass Schuhbeck ab demnächst wieder Freigang hat!