Erfurt - Es ist bekannt, dass die Wahlkämpfe in der Bundesrepublik mit harten Bandagen geführt werden. Die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen sind da keine Ausnahme und so wird nicht nur um politische Inhalte verhandelt, sondern auch um Personalien verhandelt. Im Zuge dessen sind Plagiatsvorwürfe gegen Mario Voigt, den Spitzenkandidaten der CDU, laut geworden. Er habe in seiner Doktorarbeit von Wikipedia abgeschrieben, zitiert Apollo News ein kürzlich erstelltes Gutachten.

Obwohl ihm diese Berichte den Kaffee ordentlich versalzen haben dürften ist es unseren eigenen Recherchen zufolge so, dass die mutmaßlichen Plagiate in unerheblichem Umfang geschehen sind und auch lange zurückliegen. Viel brisanter sind diese neuen Vorwürfe: Mario Voigts CDU hat große Teile des aktuellen AfD-Wahlprogramms kopiert und lediglich in CDU-Sprech umformuliert!

Beispielsweise heißt es bei der AfD unter dem Punkt “Migration”: “Die Einwanderungskrise hat in den letzten Jahren verheerende Dimensionen angenommen”, was die Voigt-CDU zu “Der dauerhafte, ungesteuerte Zuzug von Menschen nach Deutschland und Thüringen überfordert unsere Kommunen und unsere Gesellschaft. Thüringen braucht einen Richtungswechsel in der Migrationspolitik” macht.

Viele solcher Passagen lassen sich in den beiden Programmen ( CDU, AfD) finden. Ob der AfD-Landesverband einen Gutachter engagieren möchte und gegen das Wahlprogramm vorzugehen ist unklar. Auch das BSW steht von vielerlei Seite unter dem Verdacht die AfD in zentralen Themen zu kopieren.

Der Rechtsstreit darüber, ob Björn Höcke denn nun “Gehacktesbrötchen” oder “Mettbrötchen” gesagt haben solle dauert unterdessen noch an.