Aachen - Bei einer der Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus sorgt ein Banner für Aufsehen. Manche sehen eine wenig verschleierte Drohung und kritisieren die anwesenden Polizeibeamten. Nun weist Pressesprecher Horst Wisualis die Kritik zurück. Die Beamten haben das Transparent nicht sehen können, denn sie sind teil einer im Rahmen der Inklusion gegründeten Blinden-Einsatztruppe der Polizei, welche seit 2021 existiert.

Das gezielte Angehen von Beamten mit Behinderung sei typisch für das Vorgehen von Rechtspopulisten, so Wisualis. Auch Ihnen müsse die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden.

Dennoch wird auch von Links Kritik an den Demonstranten geübt. Das Transparent sei zwar inhaltlich einwandfrei, aber nicht barrierefrei gestaltet, wie nun deutlich wurde. Gereon Havelbrink, Mitinitator und Vorsitzender der Antifa-Jugend Aachen (AJ), die das Banner erstellt hat, entschuldigt sich bei den Beamten und kündigt an, beim nächsten Mal alle 10 Sekunden laut “AFDLER TÖTEN.” zu rufen, damit keine Verwirrung “bei den Faschos von der Polizei” entstehe.

Innenministerin Faeser: “Transparent war zu transparent”

In den Tagen seit der Demo gab es aus vielen Richtungen Spekulationen, weshalb die Polizei nicht auf das Banner reagiert habe. Die These der Innenministerin lautete schlicht, dass es sich um ein Transparent handele, welches man naturgemäß nicht sehen könne. Das habe sie sich auch von Außerministerin Baerbock bestätigen lassen.