Leipzig / Kabul - Es ist möglicherweise einer der dreistesten Fälle von Erschleichung der letzten 10 Jahre. Laut übereinstimmenden Polizeimeldungen wurde eine leipziger Seniorin festgenommen, die den deutschen Staat durch eine raffinierte Betrugsmasche um mehrere Zehntausend Euro geprellt hat.

Die Beschuldigte und mutmaßliche Betrügerin, Waltraut Gertrudis (78), steht im Verdacht unter Vortäuschung falscher Tatsachen 72 1000-Euro-Prämien einkassiert zu haben. Benedikt Abdel Schiebidus, Polizeisprecher des LKA Sachsen, erklärt den perfiden Trick: “Laut unseren Erkenntnissen hat sich Frau Getrudis mehrfach als Mörder und Vergewaltiger unter dem Namen “Wallahtraut al Gertrudhu” ausgegeben und wurde in mehrere Regionen der Erde abgeschoben und hat die obligatorischen 1000€ Handgeld dabei eingestrichen!”

Insgesamt ist sie damit 72 Mal durchgekommen. Sie hatte durch diese Methode die Möglichkeit viele Orte der Welt zu bereisen. Aus Behördendokumenten geht hervor, dass Waltraut bereits nach Fiji, Marokko, Kabul, Kanada und Rumänien abgeschoben worden ist.

Diese Vorwürfe sind laut dem LKA keine Bagatelle, Schiebidus erläutert: “Diese Prämien sind für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft, wie etwa Schwerstkriminelle, Mörder oder Vergewaltiger, vorgesehen und sollten nicht von einheimischen Senioren eingestrichen werden.”

Aufgeflogen ist Gertrudis, weil sie innerhalb kürzester Zeit von einer Pfandsammlerin zur stolzen Inhaberin vergoldeter Bingo-Kärtchen geworden ist.

Wir Bienen Kurier wünschen, dass die volle Härte des Rechtsstaates zur Anwendung kommt!