Wuppertal - Es sollte der große Tag für Thomas Haldenwang werden. Der Verfassungsschutz-Präsident trat bei der diesjährigen Bundestagswahl für die CDU in Wuppertal an und gab dafür eigens seinen Job als Präsident des Bundesamt für Verfassungsschutz auf. Doch es sollte nicht sein! Haldenwang musst sich seinem Konkurrenten, Helge Lindh, von der SPD geschlagen geben. “Das war eine undemokratische Abstimmung!”, donnerte der Verfassungsschutz-Chef nach Bekanntgabe der Ergebnisse. “Wer gegen mich stimmt, stellt sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung!” Kurzerhand stufte er seinen Kontrahenten als Verdachtsfall ein.
Trotz seiner versöhnlichen Siegesrede “Ich reiche Thomas die Hand - natürlich erst nach gründlicher verfassungsrechtlicher Prüfung” wird Helge Lindh, der eigentlich bisher außer Verdacht stand rechtsextremistisches Gedankengut zu hegen, nun rund um die Uhr observiert. Bereits in den ersten Tagen sammelten die Spitzel genug Material für ein 175 Seiten langes Gutachten. “Zwar konnte keine Waffensammlung festgestellt werden, aber eine durchaus üppige Sammlung an Monchichis”. Auch Lindhs Gertanzwerge werden auf verfassungsfeindliche Symbolik überprüft.
Lindh lässt sich davon nicht beirren. Er werde weiterhin Schattenboxen betreiben und wandern gehen!